Dienstag, 22. Dezember 2015

Woran erkenne ich das richtige Licht, den Stern, der für mich bestimmt ist?



Der wahre Stern erleuchtet nicht nur meinen Verstand, sondern erweckt auch etwas in meinem Herzen. Recht sicher sind wir, wenn wir dabei die Bewegung von Liebe, Hoffnung, Frieden spüren.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            
Den Stern entdecken und ihm mit aller Kraft folgen – das ist die Aufgabe im Übergang von der ersten zur zweiten Geburtsphase.
Die erste Phase der Geburt bedeutet „Hineingehen“. Das Ungeborene muss etwas loslassen und mit Mut in etwas Unbekanntes hineingehen. Nur wenn wir dazu bereit sind, können sich neue Entwicklungen in unserem Leben einstellen.
Die zweite Phase bedeutet Kampf und dran bleiben, sowie ein Gespür für die richtige Richtung bekommen.
Diese zweite Phase ist deshalb so wichtig, weil sie uns immer klarer in unsere Bestimmung bringen möchte.
Dazu eine Geschichte:
„Ein Mann bestellt einen Maßanzug, ist aber mit dem Ergebnis alles andere als zufrieden. Er zupft an den Ärmeln und beklagt, dass die Ärmellänge unterschiedlich ist. Der Schneider erwidert etwas ungehalten: „Ja, so wie sie dastehen, ist das auch kein Wunder. Normalerweise trägt man ja auch etwas mir rechts: Senken sie mal die rechte Schulter und heben sie den linken Arm, zum Beispiel so…“ Der Schneider tut so, als würde er in der rechten Hand etwas Schweres tragen, und fordert den Kunden auf, dasselbe zu tun. „Na sehen sie! Der Ärmel sitzt doch absolut perfekt“, stellt der Schneider triumphierend fest. „Nun gut“, lenkt der Kunde ein. „Aber was ist mit dem rechten Hosenbein, das ist viel zu weit und zu lang.“  Der Schneider winkt ab. „Wenn sie so dastehen, ist das kein Wunder. Winkeln sie doch mal das rechte Bein etwas an. Noch etwas mehr, so als würden sie eine Treppe hochgehen. Genau! Und schon sitzt die Hose wie angegossen.“ Achselzuckend bezahlt der Kunde und betritt im neuen Anzug die Straße. Er hält die rechte Schulter gesenkt und seinen linken Arm höher, als würde er schwer tragen, und das rechte Bein ist selbst beim Gehen angewinkelt. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite flüstert eine Frau zu ihrer Freundin: “ Schau mal, der verkrüppelte Mann da drüben!“ Entgegnet die Freunden: “ Der Ärmste! Aber einen erstklassigen Schneider hat er.“
Diese Geschichte bringt auf den Punkt, was passiert, wenn wir unser Leben hauptsächlich von äusseren Normen und dem Mainstream prägen lassen. Frauen versuchen den Idealmaßen zu entsprechen, Männer folgen unreflektiert einem bestimmten Karrieremuster, Jugendliche zahlen „Monatsbeiträge“ an bestimmte Markenklamotten. Die Lebensmitte wird zur Midlife-Crisis wenn man „oben“ angekommen ist, aber dann erst merkt, dass die Leiter an der falschen Mauer steht.
Sam Keen, der Autor des sehr inspirierenden Buchs „Feuer im Bauch“ formulierte es so: Es gibt zwei zentrale Fragen im Leben: „Wohin gehst du?“ und „Wer geht mit dir?“
Die größten Probleme kommen, wenn wir die Reihenfolge dieser Fragen umdrehen!
Um den ganz eigenen Lebensweg gehen zu können und dem „eigenen Stern“ zu folgen, ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen.
Wenn möglich in der Abgeschiedenheit.
Nicht jeder Mensch arbeitet so bewusst mit seinen Werten und Zielen. Manch einer schafft es, ganz intuitiv den richtigen Impulsen zu folgen. Es ist jedoch eine große Hilfe, über das nachzudenken, was mir wirklich wichtig ist und was als innerer Kompass in meinem Leben angelegt ist. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass man die Orientierung und das Gefühl von der Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens verliert. Man agiert im Alltagsgetriebe, aber sieht sprichwörtlich „den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr“.  Wir treffen dann täglich Entscheidungen, aber es fehlt eine grundlegende Orientierung. Sicher ist: wenn ich meinem Leben keine Richtung gebe, dann tun es andere für mich. Alle Entscheidungen, die ich nicht selbst treffen möchte, übernehmen andere, die dominanter sind als ich.
Zufriedenheit, Kraft und Sinn kommt ins Leben, wenn ich meine zentralen Werte kenne und möglichst viele davon im Alltag umsetzen kann. Denn hinter jedem Wert steckt auch ein tiefes Bedürfnis.
Wenn ich Klarheit über meine zentralen Werte bekommen habe, besitze ich einen inneren Kompass, ein Wertesystem, dass ganz tief mit meinem wahren Selbst verbunden ist. Jeder Wachstumsschritt in unserem Leben fordert uns heraus, uns mit unseren tiefsten Werten auseinander zu setzen. Das bedeutet, den Stern oder dem Licht zu folgen.
Werte sind ethische, moralische und soziale Orientierungen wie z.B. Liebe, Freiheit, Ehrlichkeit, Mitgefühl, Kreativität, Reichtum, Einfluss….  Je nachdem, welche Werte mir besonders wichtig sind, beurteile ich menschliches Verhalten – mein eigenes und auch das anderer Menschen.
    Schreibe nacheinander all das auf, was dir zu der Frage einfällt:  Was ist mir persönlich wichtig?
Es kann eine Inspiration sein, mit anderen Menschen über diese Liste zu sprechen. Frage einige Freunde, was sie für Werte haben. Welche stimmen mit deinen überein, welche nicht? Wie kannst du bestimmte Entscheidungen bewusster anhand deiner Werte treffen?
Und: habe Mut, diesem Licht zu folgen! Du bist in der zweiten Phase der Geburt…
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(Susanne und Jan von Wille)

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