Ich
bin eher ein Osterfan – daher diese österliche Weihnachtskarte - aber das Christfest ist ja ohnehin nicht das
konsumfreudige Familienfest, das man uns weismachen will.
Der
Heiland kommt heute wie damals in eine Welt, die unheil ist. Krippe und Kreuz
liegen in der Welt, aber auch in vielen Familien gerade an Weihnachten sehr nah
beieinander.
Es
gibt „die heile Welt“ nicht. Und gäbe es
sie wirklich - worin bestünde dann
unsere Aufgabe in diesem Leben?
Die
Welt war und ist zerrissen – wir spüren dies heute erneut hautnah. Literatur, Kunst, Musik, Film- und Fernsehen,
selbst die Bibel – spiegeln dies und
leben von der Spannung zwischen Gut und Böse, bzw. dem was man dafür hält. Ja
auch wir selbst sind in dieses Spannungsverhältnis gestellt und
spüren diese gegensätzlichen Pole in uns - und das soll wohl auch so sein.
Lasst
alles wachsen bis zur Ernte (Mt 30,13)
Heilwerden
und Mitwirken am Heilsgeschehen ist auch
unsere Aufgabe. Doch wie soll das geschehen?
Je
älter ich werde, desto mehr scheint mir dies
zuerst in der Kontemplation – dann
in der Aktion zu liegen. Ändern oder besser gesagt wandeln (lassen) kann
ich nur mich selbst:
Still
werden, Schweigen – Hören, in mich
hineinhören, Zuhören und in Verbindung mit mir und Gott bleiben
• Lernen die Geister zu unterscheiden,
die mich antreiben
• Achtsam mit mir und dem Mensch
umzugehen, der mir jetzt in diesem Moment begegnet
• Meine Grenzen spüren und akzeptieren
• Meine Schattenseiten integrieren
• Meine Berufung spüren und
leben
• Schließlich die Annahme dessen, was
mir Gott im wahrsten Sinne des Wortes zu“mutet“
und schließlich
• darauf zu vertrauen, dass Gott alles
in mir zum Guten führen will
Das
klingt nicht einfach – aber wir müssen ja auch nicht perfekt sein.
Ich glaube, dass unser Gott über sehr viel
Geduld, Gelassenheit – und im Übrigen auch Humor verfügt und das dürfen wir
ruhig auch uns selbst und unseren lieben Mitmenschen zugestehen.
(Ursula
Roski)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen