Samstag, 26. Dezember 2015

Krippe und Kreuz liegen in der Welt, aber auch in vielen Familien gerade an Weihnachten sehr nah beieinander.



Ich bin eher ein Osterfan – daher diese österliche Weihnachtskarte -  aber das Christfest ist ja ohnehin nicht das konsumfreudige Familienfest, das man uns weismachen will.
Der Heiland kommt heute wie damals in eine Welt, die unheil ist. Krippe und Kreuz liegen in der Welt, aber auch in vielen Familien gerade an Weihnachten sehr nah beieinander.
Es gibt „die heile Welt“ nicht. Und  gäbe es sie wirklich -  worin bestünde dann unsere Aufgabe in diesem Leben?
Die Welt war und ist zerrissen – wir spüren dies heute erneut hautnah.  Literatur, Kunst, Musik, Film- und Fernsehen, selbst die Bibel – spiegeln dies  und leben von der Spannung zwischen Gut und Böse, bzw. dem was man dafür hält. Ja auch wir selbst sind in dieses Spannungsverhältnis gestellt  und  spüren diese gegensätzlichen Pole in uns -  und das soll wohl auch so sein.
Lasst alles wachsen bis zur Ernte (Mt 30,13)
Heilwerden und Mitwirken am Heilsgeschehen  ist auch unsere Aufgabe. Doch wie soll das geschehen?
Je älter ich werde, desto mehr scheint mir dies  zuerst in der Kontemplation – dann  in der Aktion zu liegen. Ändern oder besser gesagt wandeln (lassen) kann ich nur mich selbst:
Still werden,  Schweigen – Hören, in mich hineinhören, Zuhören und in Verbindung mit mir und Gott bleiben
          Lernen die Geister zu unterscheiden, die mich antreiben
          Achtsam mit mir und dem Mensch umzugehen, der mir jetzt in diesem Moment begegnet
          Meine Grenzen spüren und akzeptieren
          Meine Schattenseiten integrieren
          Meine Berufung  spüren und  leben
          Schließlich die Annahme dessen, was mir Gott im wahrsten Sinne des Wortes zu“mutet“  und schließlich
          darauf zu vertrauen, dass Gott alles in mir zum Guten führen will

Das klingt nicht einfach – aber wir müssen ja auch nicht perfekt sein.
 Ich glaube, dass unser Gott über sehr viel Geduld, Gelassenheit – und im Übrigen auch Humor verfügt und das dürfen wir ruhig auch uns selbst und unseren lieben Mitmenschen zugestehen.
(Ursula Roski)

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