„Wenn Wünsche wahr werden“…
…dann kehre auch ich zurück, immer wieder in das Kloster der
Benediktiner, hoch oben gelegen auf einem Berg, mit dem wohl wunderschönsten
Blick weit hinüber, über den Rhein hinweg, zum Niederwalddenkmal.
Es ist das Kloster Jakobsberg, eine „Insel im Alltag“.
Pater Augustinus und Andrea nehmen uns, 17
KursteilnehmerInnen, am zweiten Adventswochende in Empfang.
„Schweigen sollen wir also?!“ fragt mich ein Pärchen leise, „so
richtig schweigen, immer und auch beim
Frühstück am Morgen?“… ungläubiges Staunen.
„Ja, selbst auf den Zimmern“ antworte ich mit ernster Miene
und schmunzle in mich hinein.
Spät am Abend Augustinus wohltuende Synthese von Klang und
Meditation. Helle und dunkle Töne entfalten ihre heilsame Wirkung. Yoga, Zazen
und Gehmeditation führen danach in eine
Welt, die es ermöglicht, den Körper zu spüren, im Hier und Jetzt zu sein und
dabei den Geist bewusst auf Haltung und Atmung zu konzentrieren.
Bilder und Gedanken, mentale Gebilde, die aus dem
Unterbewusstsein auftauchen, dürfen wie Wolken am Himmel vorbeiziehen und sich dabei
auflösen…
Wie mag das gelingen, in dieser Stunde, wie in den folgenden? Wir
sitzen, gehen, schweigen, staunen, fühlen in uns hinein… an diesem Abend, am
nächsten und am übernächsten Tag.
Die Begegnungen, unser Miteinander in dieser Zeit, werden unterdessen immer vertrauter… Blicke,
Verstehen ohne Worte.
Andrea teilt mit uns sensibel ihr Können um das Yoga und
überrascht mit wundervollen Gebetsgebärden… Haltungen der inneren Sammlung, des
sich Öffnens, des Empfangens, der Sehnsucht, der Unendlichkeit, des Herzens
oder der Innigkeit… „Namaste, liebe Andrea“.
Wir finden Raum, unserer Lieben zu gedenken, wir schenken
ihnen ein Licht… abermals Wärme und tief empfundene Gemeinsamkeit.
Im Abschlussgespräch wollen die ersten Worte nach all den
Stunden des gemeinsamen Schweigens kaum über die Lippen gehen…:„Es war ein
Geschenk, eine Kostbarkeit, für uns alle“.
Judith Burg, im Dezember 2015
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