Samstag, 26. März 2016

Erfahrungsbericht über den Wochenendkurs „christliche Meditation im Stil des Zen und sanftem Yoga



 
Erfahrungsbericht über den Wochenendkurs „christliche Meditation im Stil des Zen und sanftem Yoga“ von Peter und Sarah Epple

„Kommt … und ruht ein wenig aus“ war das Motto eines Wochenendkurses, der vom 12. Bis 14. Februar 2016 in Sankt Ottilien stattfand. Es ging um „christliche Meditation im Stil des Zen und sanftem Yoga“, wie es in der Kursbeschreibung hieß.
22 Kursteilnehmer waren dabei, Männer und Frauen unterschiedlichen Alters und vielfältiger beruflicher Prägung. Einige hatten bereits langjährige Meditationserfahrung, andere kamen zum ersten Mal.

Schon zu Beginn vermittelten die Kursleiter, Pater Augustinus Pham OSB und Dr. Iris Hafner, dass Bewegung und Ruhe zwei Pole sind, die sich in der Meditation ergänzen. Das stille Sitzen im Zazen und die fließende Bewegung im Yoga berühren in komplementärer Weise dieselbe Grunderfahrung: Bewusst da sein, lebendig sein im Hier und Jetzt. In der Wahrnehmung des Atems und der Wirklichkeit dieses Augenblicks. Es ging jedoch nicht um Theorie, sondern um die praktische, im wahrsten Sinne des Wortes leibhaftige Erfahrung dieser Spannung von Bewegung und Ruhe: Vormittags dominierte – nach einer Teezeremonie und einigen Körperübungen – das Sitzen in der Stille, also die Meditation im Stil des Zen (Zazen). Bereits hier fand sich das auch dem
Zen eigene Element der Bewegung in Form der Gehmeditation (Kinhin), die teilweise draußen im Meditationsgarten geübt wurde.
Am Samstagnachmittag stand dann die Bewegung des Yoga im Vordergrund: Hier leitete Dr. Iris Hafner zu Übungen (Asanas) an, die von allen Teilnehmern als wohltuend empfunden wurden. Sie betonte dabei, dass im Yoga die Bewegung dem Fluss des Atems folgt und nicht – wie bei bloßer sportlicher Ertüchtigung – umgekehrt. Also auch hier eine deutliche Überschneidung zur Meditation in Ruhe. Es ging also um die Erfahrung – oder zumindest die Ahnung – einer Grundhaltung dem Leben gegenüber: hörend, offen, achtsam. Die Erfahrung der Ruhe. Erleichtert wurde der Zugang dazu auch durch Klangschalen- und Naturmeditation.
Diese einzelnen Elemente waren jedoch keine voneinander getrennten „Programmpunkte“, sondern bildeten eine organische Einheit, gehörten zusammen. Auch das „christliche Element“ gehörte wesentlich dazu. Die asiatisch geprägten Meditationspraktiken Zen und Yoga waren darin eingebettet. Das Christliche fand seinen Ausdruck in vielen der Impulse
von Pater Augustinus, in der Feier des Gottesdienstes und des Stundengebetes sowie auch in der Erfahrung von Gemeinschaft. Also eine Verbindung von Offenheit und Verwurzelung – Offenheit für das Neue und Verwurzelung in der eigenen Tradition. Eine Haltung, die auch in der schlichten Yogaübung des richtigen Stehens (Tadasana) spürbar wurde – die Füße verwurzelt im Boden, der Oberkörper geöffnet im Fluss des Atems.
Der Kurs fand weitgehend im Schweigen statt. Und doch entwickelte sich – vielleicht gerade dadurch – ein besonderes Gefühl der Verbundenheit.
Am Ende kamen von den Teilnehmern zahlreiche positive Rückmeldungen: Viele berichteten von innerer Ruhe, Zufriedenheit und Dankbarkeit, von Freude und auch davon, dass sie die humorvolle Atmosphäre während des Kurses schätzten. Die meisten empfanden den Kurs als Anregung, auch im Alltag die Haltung der Ruhe – im Stillsitzen wie in der Bewegung – weiterzuüben.
Liebe Iris, lieber Augustinus, herzlichen Dank für diese inspirierenden Tage!
Peter und Sarah Epple
14.02.2016

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