Erfahrungsbericht über den Wochenendkurs „christliche Meditation
im Stil des Zen und sanftem Yoga“ von Peter und Sarah Epple
„Kommt … und ruht ein wenig aus“ war das Motto eines
Wochenendkurses, der vom 12. Bis 14. Februar 2016 in Sankt Ottilien stattfand.
Es ging um „christliche Meditation im Stil des Zen und sanftem Yoga“, wie es in
der Kursbeschreibung hieß.
22 Kursteilnehmer waren dabei, Männer und Frauen
unterschiedlichen Alters und vielfältiger beruflicher Prägung. Einige hatten
bereits langjährige Meditationserfahrung, andere kamen zum ersten Mal.
Schon zu Beginn vermittelten die Kursleiter, Pater
Augustinus Pham OSB und Dr. Iris Hafner, dass Bewegung und Ruhe zwei Pole sind,
die sich in der Meditation ergänzen. Das stille Sitzen im Zazen und die
fließende Bewegung im Yoga berühren in komplementärer Weise dieselbe
Grunderfahrung: Bewusst da sein, lebendig sein im Hier und Jetzt. In der Wahrnehmung
des Atems und der Wirklichkeit dieses Augenblicks. Es ging jedoch nicht um
Theorie, sondern um die praktische, im wahrsten Sinne des Wortes leibhaftige
Erfahrung dieser Spannung von Bewegung und Ruhe: Vormittags dominierte – nach
einer Teezeremonie und einigen Körperübungen – das Sitzen in der Stille, also
die Meditation im Stil des Zen (Zazen). Bereits hier fand sich das auch dem
Zen eigene Element der Bewegung in Form der
Gehmeditation (Kinhin), die teilweise draußen im Meditationsgarten geübt wurde.
Am Samstagnachmittag stand dann die Bewegung des Yoga im
Vordergrund: Hier leitete Dr. Iris Hafner zu Übungen (Asanas) an, die von allen
Teilnehmern als wohltuend empfunden wurden. Sie betonte dabei, dass im Yoga die
Bewegung dem Fluss des Atems folgt und nicht – wie bei bloßer sportlicher
Ertüchtigung – umgekehrt. Also auch hier eine deutliche Überschneidung zur
Meditation in Ruhe. Es ging also um die Erfahrung – oder zumindest die Ahnung –
einer Grundhaltung dem Leben gegenüber: hörend, offen, achtsam. Die Erfahrung
der Ruhe. Erleichtert wurde der Zugang dazu auch durch Klangschalen- und
Naturmeditation.
Diese einzelnen Elemente waren jedoch keine voneinander
getrennten „Programmpunkte“, sondern bildeten eine organische Einheit, gehörten
zusammen. Auch das „christliche Element“ gehörte wesentlich dazu. Die asiatisch
geprägten Meditationspraktiken Zen und Yoga waren darin eingebettet. Das
Christliche fand seinen Ausdruck in vielen der Impulse
von Pater Augustinus, in der Feier des Gottesdienstes
und des Stundengebetes sowie auch in der Erfahrung von Gemeinschaft. Also eine
Verbindung von Offenheit und Verwurzelung – Offenheit für das Neue und
Verwurzelung in der eigenen Tradition. Eine Haltung, die auch in der schlichten
Yogaübung des richtigen Stehens (Tadasana) spürbar wurde – die Füße verwurzelt
im Boden, der Oberkörper geöffnet im Fluss des Atems.
Der Kurs fand weitgehend im Schweigen statt. Und doch
entwickelte sich – vielleicht gerade dadurch – ein besonderes Gefühl der
Verbundenheit.
Am Ende kamen von den Teilnehmern zahlreiche positive
Rückmeldungen: Viele berichteten von innerer Ruhe, Zufriedenheit und
Dankbarkeit, von Freude und auch davon, dass sie die humorvolle Atmosphäre
während des Kurses schätzten. Die meisten empfanden den Kurs als Anregung, auch
im Alltag die Haltung der Ruhe – im Stillsitzen wie in der Bewegung – weiterzuüben.
Liebe
Iris, lieber Augustinus, herzlichen Dank für diese inspirierenden Tage!
Peter
und Sarah Epple
14.02.2016
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